Die höchst gelegenen Skiorte der Alpen

Inhalt:

1. Val Thorens, Frankreich - 2300 m
2. Hochgurgl, Österreich - 2154 m
3. Aime-La Plagne, Frankreich - 2100 m
4. Sestriere, Italien - 2035 m
5. Kühtai, Österreich - 2020 m
6. Les Arcs, Frankreich - 2000 m
7. Bettmeralp, Schweiz - 1948 m
8. Passo San Pellegrino, Italien - 1918 m
9. Obergurgl, Österreich - 1907 m
10. Sulden am Ortler, Italien - 1906 m
11. Montgenèvre, Frankreich - 1860 m
12. St. Moritz, Schweiz - 1822 m
13. Livigno, Italien - 1816 m
14. Silvaplana, Schweiz - 1815 m
15. Pontresina, Schweiz - 1805 m
16. St. Christoph am Arlberg, Österreich - 1765 m

Seien wir ehrlich! Zu einem Winterurlaub in den Bergen gehört Schnee - und zwar nicht nur auf der Piste sondern auch im Skiort. Dass die Winter immer wärmer werden ist leider Fakt. Es wird immer öfter vorkommen, dass manche Skiorte auch im Januar und Februar schneefrei sind. Wer auf Nummer sicher gehen will, der bucht seinen Aufenthalt in einem möglichst hoch gelegenen Skiort. Das bietet Schneesicherheit und Winter-Feeling; außerdem glänzen diese Skiorte mit einer hohen Dichte an Ski-in/Ski-out Hotels. Wir haben für euch die 15 höchst gelegenen Skiorte der Alpen zusammengestellt. Sie liegen in Frankreich (4), Österreich (4), Italien (3) und der Schweiz (4).

1. Platz: Val Thorens, Frankreich - 2300 m

Val Thorens ist der höchst gelegene Skiort Europas und Teil des berühmten «Les 3 Vallées», des grössten Skigebiets der Welt. Wir finden, schon alleine deshalb hat Val Thorens einen Besuch verdient. Zudem würde es kürzlich beim «6th Annual World Ski Awards» in der Kategorie Skigebiet zum Gewinner gekürt. Wir waren im Februar 2018 dort.

Der Ort und das Skigebiet sind im Jahr 1969 als Projekt des Immobilienentwicklers Pierre Schnebelen entstanden. Hier wurden praktisch zuerst die Liftanlagen gebaut und danach die Hotels. Was in anderen Skigebieten die Ausnahme ist, ist hier Standard: alle, wirklich alle Hotels sind Ski-in/Ski-out Hotels. Sprich vom Hotel direkt auf die Piste und umgekehrt. Wir waren im Hotel Altapura, einem 5-Sterne Hotel. Wer öfters in Frankreich unterwegs ist, weiß aber, dass man im Vergleich zu Hotels in Österreich, Deutschland und der Schweiz einen bis eineinhalb Sterne abziehen kann. Wir hatten uns noch ein wenig in Val Thorens bezüglich anderer Hotels umgesehen. Beim nächsten Mal würden wir vielleicht das Hotel Pashmina Le Refuge ausprobieren.

Val Thorens - Photo Tom Pellny

Val Thorens - Photo Tom Pellny

Was uns sonst noch bezüglich Val Thorens aufgefallen ist:

  • Für alle Freerider unter euch: schon alleine das Skigebiet Val Thorens ist dermaßen weitläufig, dass praktisch das halbe Gebiet bei Neuschnee zum Powder Territory der Sonderklasse wird. Vor allem einen Abstecher nach Orelle können wir euch wärmstens empfehlen.

  • Während der fünf Tage haben wir niemand Deutsch sprechen hören. Tut auch mal gut und trägt zum Urlaubsfeeling bei.

  • Unser Lieblingscafé ist das «Le Coq».

  • Wer auf Bergidyll steht, fährt woanders hin.

Zum Skigebiet: Zunächst sieht Val Thorens wie ein relativ gewöhnliches Skigebiet aus. Die Dimensionen erschließen sich einem erst, wenn man sich auf den Weg in die anderen Täler des «Les 3 Vallées» macht. Und das haben wir an unserem zweiten Skitag getan: Val Thorens - Méribel - Courvechel 1850 - Méribel - Les Menuires - Val Thorens. Knapp 40 Abfahrtskilometer und 5500 Abfahrtshöhenmeter. Dabei sind wir keinen einzigen Lift zweimal gefahren und haben an jedem Aussichtspunkt immer wieder neue Seitentäler und Hänge mit noch mehr Liften entdeckt. An den großen Verbindungspunkten kann ziemlicher Andrang herrschen. Aufgrund der schieren Größe verteilen sich die Massen aber gut und abseits dieser «Hauptverkehrsadern» findet man ebenso Lifte und Pisten, auf denen kaum jemand unterwegs ist.

Kleine Freeride-Tour in Richtung Mont du Borgne (Foto: Tom Pellny)

Kleine Freeride-Tour in Richtung Mont du Borgne (Foto: Tom Pellny)


Auf den weiteren Plätzen:

Platz 2: Hochgurgl, Österreich - 2154 m

Hochgurgl liegt an der Passstrasse zum 2474 Meter hohen Timmelsjoch an der Grenze zu Italien. Wer sich für Architektur oder Motorräder interessiert, sei das «Crosspoint» empfohlen - ein Multifunktionskomplex der auf 2.200 Meter Höhe die 10er Kabinenbahn Kirchenkar, die neue Mautstelle für die Passstrasse, ein modernes Restaurant sowie Europas höchst gelegenes Motorradmuseum beherbergt. Auf 3.000 m² sind mehr als 230 historische Motorräder von mehr als 100 verschiedenen Herstellern zu sehen. Aktuell läuft eine Sonderausstellung «Vintage-Pistengeräte».

Selbstverständlich kann man in Hochgurgl auch ausgezeichnet Ski fahren - siehe dazu auch Platz 9. Obergurgl.


Platz 3: Aime-La Plagne, Frankreich - 2100 m

Aime-La Plagne ist der höchst gelegene Ort im Gebiet La Plagne, Bezeichnung für «Terrasse», und bildet gemeinsam mit Les Arcs den Skiverbund Paradiski. Das Gebiet hat riesige Höhenunterschiede zu bieten. So können vom höchsten Punkt, der Aiguille Rouge auf 3'250 Meter, bis nach Villaroger mehr als 2'000 Höhenmeter non-Stopp zurückgelegt werden.

Aime-La Plagne - Frankreich (Foto by Nicolas Mht on Unsplash)

Aime-La Plagne - Frankreich (Foto by Nicolas Mht on Unsplash)

 

Platz 4: Sestriere, Italien - 2035 m

Sestriere ist im Winter wie im Sommer eine traumhafte Destination. Im Januar 2018 haben wir dort Schneefälle erlebt, wie sie nur alle 5-10 Jahre vorkommen. Drei Tage lang hatte es praktisch ununterbrochen geschneit mit Neuschneemengen über 200 cm. Tags danach waren wir bei Sonnenschein top motiviert nach Sestriere aufgebrochen. Leider war es ein wenig zu viel des Guten.

Sestriere Januar 2018 (Foto ©Tom Pellny)

Sestriere Januar 2018 (Foto ©Tom Pellny)

Aufgrund der enormen Neuschneemengen waren alle Lifte geschlossen. Einzig das italienische Militär war anzutreffen, das damit beschäftigt waren, die Zugänge zu den Liften wieder passierbar zu machen. Zum Glück hatten wir keine lange Anreise. Wir waren nur vom benachbarten Montgenèvre gekommen. Die Anlagen waren dort in Betrieb und so konnten wir noch einen der besten Powder Days der Saison 2017/18 verbuchen.


Platz 5: Kühtai, Österreich - 2020 m

Kühtai ist neben St. Christoph , siehe Platz 15, wohl der aus dieser Liste der «höchst gelegenen Skiorte der Alpen» der aus Deutschland, Österreich und der Schweiz am besten erreichbare Skiort. Von der Inntalautobahn A12 (Ausfahrt Ötztal) sind es nur circa 30 Minuten; auch Innsbruck ist nur 30 Kilometer entfernt.

Kühtai-Sattel (Foto by Markos Mant on Unsplash)

Kühtai-Sattel (Foto by Markos Mant on Unsplash)

Seht euch in Kühtai mal das Mooshaus Winterresort an. Schon nur der Pool auf dem Dach könnte einen Abstecher wert sein.

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Platz 6: Les Arcs, Frankreich - 2000 m

Les Arcs dürfte vor allem Speed-Freaks ein Begriff sein, wurden doch fünf der zehn höchsten, jemals auf Skiern erreichten Geschwindigkeiten auf der «Kilomètre Lancé» Piste in Les Arcs erreicht. Etwas mehr über 600 Höhenmeter und ein Gefälle von 76 % reichen, um die Fahrer auf über 250 km/h zu beschleunigen. Les Arcs gehört gemeinsam mit La Plagne zum Skiverbund Paradiski.

Les Arcs (Foto by Tomas Yates on Unsplash)

Les Arcs (Foto by Tomas Yates on Unsplash)

 

Platz 7: Bettmeralp, Schweiz - 1948 m

Die Bettmeralp liegt im Südschweizer Kanton Wallis und ist der einzige autofreie Ort auf unserer Lsite der höchst gelegenen Skiorte der Alpen. Die Bettmeralp gehört gemeinsam mit der Riederalp und Fiesch-Eggishorn zur Feriendestinationen Aletsch Arena. Erreicht werden kann sie vom Tal aus via Standseilbahn und ist Sommer wie Winter eine sehenswerte Destination. Das Skigebiet ist südlich ausgerichtet, besteht zum Großteil aus blauen und riten Pisten und ist deshalb speziell als Familienskigebiet geeignet.

Auch im Sommer und vor allem im Herbst ist die Region als Wandergebiet zu empfehlen, natürlich um den Grossen Aletschgletscher, mit einer Länge von 23 km der längste Gletscher der Alpen, bei einer gemütlichen Wanderung bestaunen kann.

Aletschgletscher mit Bettmerhorn (Foto by Samuel Ferrara on Unsplash)

Aletschgletscher mit Bettmerhorn (Foto by Samuel Ferrara on Unsplash)

 

Platz 8: Passo San Pellegrino. Italien - 1918 m

Passo San Pellegrino liegt in den Dolomiten, an der gleichnamigen Passhöhe, die das Trentino mit Venetien verbindet. Das Skigebiet Alpe Lusia/San Pellegrino gehört dem Skiverbund Dolomiti Superski an, zudem insgesamt 12 Skigebiet zählen, unter anderen klingende Namen wie Alta Badia, Gröden, Cortina d’Ampezzo und Kronplatz. Neben einem Skigebiet hat San Pellegrino mit den Langlaufzentrum Alochet auch Langläufern etwas zu bieten.


Platz 9: Obergurgl, Österreich - 1907 m

Obergurgl liegt im Ötztal und ist von Sölden mit dem Auto in circa 15 Minuten erreichbar. Das Skigebiet ist mit der Top-Express Gondelbahn mit dem Skigebiet Hochgurgl verbunden. Die Pisten sind breit und sonnig, die Anlagen und Berghütten modern. Obergurgl liegt in einer Südstaulage nahe des Alpenhauptkamms und bekommt bei Niederschlägen aus dem Süden ergiebige Mengen Neuschnee ab.

Wir waren im Hotel Gurglhof. Wer kleine Kinder hat wird den Wellnessbereich lieben, da man von der Sauna aus das Schwimmbecken im Auge hat und somit die Kleinen jederzeit beaufsichtigen kann.

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Platz 10: Sulden am Ortler, Italien - 1906 m

Sulden liegt in einem Seitental des Vinschgaus in Südtirol, am Fusse des 3905 m hohen Ortlers . Die elf Anlagen des Skigebiets liegen auf einer Höhe zwischen 1900 und 3250 m und bieten deshalb ausgezeichnete Schneesicherheit von November bis Mai. In Sulden ist auch der vierte Teil des Reinhold Messner Mountain Museums beheimatet, welcher sich auf 300 unterirdisch angelegten Quadratmetern dem Thema Eis widmet.


Platz 11: Montgenèvre, Frankreich - 1860 m

Montgenèvre liegt unweit der Grenze zu Italien und ist Teil des Skigebiets Via Lattea, zu deutsch «Milchstrasse», zu dem die fünf piemontesischen Skiorte Sestriere, Sauze d'Oulx, Sansicario, Claviere und Pragelato gehören. Das Skigebiet Montgenèvre ist in südlich und nördlich des Dorfes gelegene Gebiete unterteilt. Uns gefiel der nördliche Teil besser und wir durften dort im Januar 2018 eine wahrlich epische Powder-Week erleben! Unser Lieblingsplayground war das Gebiet um den Serre Thibaud.

Untergebracht waren wir im Hotel Anova, mit direktem Ski-in/Ski-out Zugang zu unserem Lieblingsplayground Serre Thibaud.

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Platz 12, 14 und 15: St. Moritz 1822 m, Silvaplana 1815 m, Pontresina 1805 m, Schweiz

Auf den Plätzen 12, 13 und 14 liegt ein kompakter Block Oberengadiner Nachbargemeinden. Für mich persönlich gehört diese Region zum Besten, was die Alpen zu bieten haben. St. Moritz verbinden viele mit Schicki-Micki und dem White Turff Pferderennen. Für uns ist es eines der bevorzugtesten Freeride Reviere; siehe dazu unsere im Blog beschriebene Freeride Tour «Corvatsch North Face». Denn mit diesem Paket können nur wenige Reviere mithalten:

  • Mächtige Schneefälle bei Südstaulage.

  • Aufgrund der Lage in einem hochalpinen Bergtal ist das Klima im Oberengadin trockener und kontinentaler als im restlichen Alpenraum. Und deshalb findet man dort etwas, was man sonst nur in den Rocky Mountain antrifft: Champagne-Powder! Das ist besonders trockener und luftiger Schnee - optimal zum Freeriden.

  • Wenig Konkurrenz. Das liegt erstens an der etwas längeren Anreise. Denn selbst aus Zürich muss mit mindestens 2.5 h gerechnet werden. Viele meiden das, da im 1.5 h Radius etliche andere attraktive Skigebiete liegen (Davos, Lenzerheide, Flims). Aus München sollte man 4 h einrechnen. Für einen Tagesausflug aus den Ballungsräumen kommt St. Moritz deshalb nicht in Frage. Das heißt, in St. Moritz gibt es wenig Tagestouristen. Zweitens, nun ja, die Mehrheit der Gäste in St. Moritz sind eher genussorientiert und bevorzugen die sonnigen Hänge des Corviglia Skigebiets.

  • Gute Kombinationsmöglichkeiten mit den Skigebieten Lagalb und Diavolezza.


Platz 13: Livigno, Italien - 1816 m

Livigno, das «little Tibet» der Alpen, liegt auf einer wunderbaren Hochebene in den Rätischen Alpen. Die Anreise aus dem Norden erfolgt über das Inntal, den Ofenpass und den mautpflichtigen Munt La Schera Tunnel oder aus dem Süden via Bormio. Im Sommer kann Livigno auch über die Forcola di Livigno erreicht werden. Egal aus welcher Richtung, ist schon alleine die Anreise ein landschaftlicher Genuss. Vor allem aber gilt dies für die Anreise über den Ofenpass durch den ältesten Nationalpark der Alpen, den «Schweizerischen Nationalpark».

Das Skigebiet umspannt beide Talseiten und kann bei Südstaulage mächtige Neuschneemengen verzeichnen. Die breiten Hänge und Pisten sind für weite Carvingschwünge wie geschaffen und auch unter Freeridern hat Livigno ein fixen Platz auf der Besuchsliste.

Unser Top-Pick für Livigno ist das 2020 eröffnete Vetta Alpine Relax, wo Eleganz auf nachhaltiges Design trifft und der Relax-Faktor bestimmt nicht zu kurz kommt. Alle 15 Junior Suites sind nämlich mit einem private Spa (Sauna oder Dampfbad) ausgestattet.



Platz 16: St. Christoph am Arlberg, Österreich - 1765 m

St. Christoph ist wohl der kleinste Skiort auf dieser Liste. Er liegt inmitten des grandiosen Skigebiets Ski-Arlberg direkt an der Passhöhe des Arlbergpasses und ist mit dem Auto oder Zug (bis Langen von Westen bzw. St. Anton von Osten kommend) bestens erreichbar. Wer schlichte, funktionale Hotels mag, dem wird das Hotel Ski Austria gefallen.

St. Christop am Arlberg (Foto by Jeff Barteaux on Unsplash)

St. Christop am Arlberg (Foto by Jeff Barteaux on Unsplash)

Hotel Ski Austria, St. Christoph am Arlberg (Foto © Tom Pellny)

Hotel Ski Austria, St. Christoph am Arlberg (Foto © Tom Pellny)